Auch wenn wir noch relativ hohe Temperaturen haben hat der kalendarische Herbst bereits begonnen und die Erkältungszeit steht bevor.
Damit hat auch die Zeit für die Grippeschutzimpfung begonnen.
Die beste Zeit für die Grippeimpfung sind die Monate Oktober und November. Die Schutzwirkung der Influenzaimpfung hält ungefähr 6 Monate an; viele Influenzafälle treten erfahrungsgemäß im Februar und März auf. Impft man zu früh, ist die Schutzwirkung am Ende des Winters möglicherweise nicht mehr ausreichend.
Die Experten rechnen auch in diesem Jahr mit einer besonders heftigen Influenzawelle!
Wie bereits in den letzten Jahren zahlen alle gesetzlichen Krankenkassen den Vierfach-Grippeimpfstoff, der eine bessere Wirkung verspricht als der früher großenteils verwendete Impfstoff.
Für die über 60jährigen gibt es einen speziellen Grippeimpfstoff mit höherer Antigenität (Wirksamkeit).
Der Grippeimpfstoff wird jedes Jahr nach den Empfehlungen der WHO (Weltgesundheitsorganisation) neu zusammengesetzt aus den für die jeweilige Saison zu erwartenden Virusstämmen. Grippevirus ist nicht gleich Grippevirus; man unterscheidet verschiedene Stämme, die unterschiedlich virulent (=krankmachend) sind.
Die Grippeimpfung schützt vor einer schweren Virusgrippe (Influenza) oder deren Komplikationen (Lungenentzündung, längere Bettlägerigkeit, Verschlimmerung bestehender Erkrankungen bis zum Tod). Die landläufig als „Grippe“ bezeichneten Infekte sind durch Erkältungsviren hervorgerufene harmlose Infekte, gegen die es keinen Impfschutz gibt.
Die WHO und die deutsche Ständige Impfkommission (STIKO) empfehlen die jährliche Grippeimpfung für alle chronisch Kranken, für alle älteren Menschen, für Bewohner von Alten- und Pflegeheimen, für medizinisches Personal, für Schwangere und für beruflich besonders Exponierte.
Darüberhinaus ist die Impfung von Kindergarten- und Schulkindern sinnvoll, die sich leicht untereinander anstecken können und dann auch viele Menschen in ihrer Umgebung infizieren können.
Die Grippeimpfung ist sehr gut verträglich, denn der Grippeimpfstoff ist ein sogenannter „Totimpfstoff“, der aus abgetöteten Erregern besteht, die zwar das Immunsystem zur Bildung spezieller Antikörper anregen aber selbst keine Erkrankung hervorrufen können.
Die immer wieder zu hörende Behauptung, eine Person sei nach oder durch die Grippeimpfung richtig krank geworden, muss daher zurückgewiesen werden. Bei diesen Fällen kann es sich nur um ein zufälliges Zusammentreffen der Impfung mit einer schon bestehenden Infektion handeln.
Daher muss man jedem Menschen, der zu den angegebenen Risikogruppen gehört, zur Grippeimpfung raten.
Die Influenzaimpfung sollte Anlass sein, auch den Impfschutz für andere Erkrankungen zu überprüfen, insbesondere für die Pneumokokkenpneumonie (Lungenentzündung) und für Keuchhusten.
Auch die Impfung gegen Gürtelrose (Herpes Zoster) kann mit der Grippeimpfung zusammen verabreicht werden. Diese Impfung ist empfohlen für alle über 50jährigen.
Für die über 60jährigen und für Menschen mit geschwächtem Immunsystem bzw. schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen empfiehlt die Ständige Impfkommission eine weitere Corona-Impfung.
Dazu stehen aktuell an die Omikron-Varianten angepasste Impfstoffe zur Verfügung.
Wer in den letzten 12 Monaten eine Covid-Infektion hatte oder nach dem Oktober 2022 gegen Corona geimpft wurde braucht aktuell keine Auffrischimpfung gegen Corona.
Demnächst wird wahrscheinlich noch eine neue Impfung für Senioren auf der Empfehlungsliste der Ständigen Impfkommission erscheinen, nämlich die Impfung gegen das RS-Virus.
Dieses Virus hat im letzten Winter häufig schwere Atemwegs- Infekte bei Senioren hervorgerufen, oft mit Lungenentzündung und der Notwendigkeit eines Krankenhausaufenthalts. Auch Todesfälle bei den Betroffenen sind /waren nicht selten.